Anders als beispielsweise beim Schlauchrelining handelt es sich bei unseren verschiedenen Rohrreliningverfahren nicht um Sanierungstechniken, sondern um Erneuerungstechniken. Ziel der Verfahren ist eine vollständige Erneuerung der Rohrleitung in gleicher Trasse. Dabei wird nur minimalinvasiv gearbeitet und ein Aufgraben der Rohrtrasse ist nicht notwendig. Je nach Gegebenheiten kann das Relining-Verfahren sogar direkt von Schacht zu Schacht ausgeführt werden.
Berstlining kommt in Abwasser-, Trinkwasser- und Gasleitungen zum Einsatz und ist für fast alle Altrohrmaterialien denkbar. Als Neurohrmaterial kommen Rohre aus GFK, Steinzeug, Beton, Polymerbeton, PE, PP, PVC, Stahl und GGG in Frage. Das Berstverfahren eignet sich besonders bei sehr schlechten Altrohrzuständen oder einer benötigten Querschnittsaufweitung der Rohrleitung.
Die Vorteile des Berstlining-Verfahrens liegen auf der Hand. Neben den generellen Vorteilen grabenloser Erneuerungstechniken wird beim Berstlining der Querschnitt des Altrohres nicht reduziert. Je nach Baugrund rund um das Altrohr ist sogar eine Querschnittsaufweitung um mehrere Dimensionen möglich.
Unter Einleitung von dynamischer oder statischer Energie wird das Altrohr mittels eines konisch geformten Berstkörpers zerstört und radial in das umgebende Erdreich verdrängt. Unmittelbar mit dem Berstprozess wird das Neurohr in gleicher oder größerer Dimension nachgezogen.
Das TIP-Verfahren kommt vorwiegend bei der Erneuerung von Abwasserleitungen zum Einsatz. Die Abkürzung TIP steht dabei für „Tight-in-Pipe“, also „Eng im (Alt-)Rohr“. Das Verfahren eignet sich besonders, wenn der Altkanal bereits massive Schädigungen wie Scherbenbildung, Deformationen und Muffenversätze aufweist. Der Altkanal muss nach dem Rohreinzug keine statischen Funktionen übernehmen, Hausanschlüsse können im geschlossenen Verfahren eingebunden werden.
Zusätzlich zu den generellen Vorteilen grabenloser Erneuerungsverfahren kann das TIP-Verfahren je nach Einbausituation vollständig ohne Aufgraben ausgeführt werden. Der Rohreinzug wird von Schacht zu Schacht ausgeführt. Die Querschnittsreduzierung des Kanals ist nur minimal.
Beim TIP-Verfahren wird ein speziell angefertigter, konisch geformter Zugkopf mit angehängtem Medienrohr im Rohr-in-Rohr-Verfahren in die Altleitung eingezogen. Leichte Deformationen des Altkanals und statisch nicht tragfähige Rohrleitungen können mit dem Einbau von selbsttragenden Rohrsystemen behoben werden. Zwischen dem Neurohr und dem Altmaterial entsteht ein vernachlässigbar kleiner Ringraum.
Relining kommt bei Abwasser- und Trinkwasserleitungen zum Einsatz und ist für fast alle Altrohrmaterialien und viele Neurohrmaterialien denkbar. Das Verfahren eignet sich besonders bei sehr schlechten Altrohrzuständen, insbesondere bei einer gewünschten Querschnittsreduzierung.
Wenn eine Querschnittsreduzierung kein Problem darstellt oder sogar gewünscht ist, stellt das Relining eine kostengünstige und schnelle Alternative zum offenen Neubau dar. Auch hier wird die Leitung in einen neuwertigen Zustand versetzt.
Beim Relining werden Neurohre mit kleinerem Querschnitt direkt in die Altleitung eingezogen. Der verbleibende Ringraum kann während des Rohreinzugs mit Spezialmörtel verdämmt werden und bildet somit ein formschlüssiges und statisch tragfähiges Gesamtsystem. Als wirtschaftliche Möglichkeit ist das Relining-Verfahren für die grabenlose Erneuerung von Druckrohr- und Freigefälleleitungen in nahezu allen Durchmessern und Querschnitten geeignet.